Samatha - Jhana

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mmEinführung

mmEs gibt die Debatte um die Wirksamkeit von Vipassana versus Samatha und Jhana für das Realisieren von Nibbana. Während beide Ansätze darauf abzielen, dieses Endziel zu erreichen, scheint die Diskussion oft eher theoretisch als erfahrungsmässig. Vorgefasste Vorstellungen könnten diese Debatte beeinflussen.
mmSeit über vier Jahrzehnten habe ich mich der Praxis von Vipassana verschrieben. Diese Reise begann als eine Möglichkeit, ein tieferes Verständnis von mir selbst zu gewinnen und Erleichterung von geistiger Verwirrung und Leid zu finden. Unter der Leitung meines Lehrers Ajahn Sumedho und andere Lehrer aus der Thai Theravada Waldtradition, tauchte ich in diese Praxis ein, während ich zehn Jahre in einer Klostergemeinschaft lebte.
mmHätte ich damals im Kloster das Wissen und die Einsicht in diese Praktiken gehabt, die mir heute klar sind, würde ich wahrscheinlich noch immer ein Bhikkhu sein. Jedoch führten mich innere Konflikte dazu, diese Gemeinschaft zu verlassen, was mir letztendlich mehr Raum und Freiheit vom Gemeinschaftsdruck bot. Anschliessend habe ich die Arbeit als Taxifahrer übernommen, um die Lebenskosten zu decken, und habe auch eine Ausbildung zum Yogalehrer absolviert. Anfangs habe ich nicht viel vom Yoga-Kurs erwartet, da ich wusste, dass wahre Klarheit auf das Unterscheidungsvermögen und weniger auf bestimmte Methoden, Posen oder Ideologien zurückzuführen ist. Nichtsdestotrotz sah ich Yoga als eine nützliche körperliche Unterstützung für Meditation.
mmMeine Perspektive änderte sich, als ich den Büchern von Swami Satyananda begegnete, was mich dann dazu veranlasste, mich an der Bihar School of Yoga in Indien weiterzubilden. Die Lehre von Hatha-Yoga von Swami Satyananda fand tiefe Resonanz bei mir und machte mir die grundlegenden Prinzipien der indischen Spiritualität verständlich. Ein wesentlicher Aspekt dabei liegt im Ausgleichen vom maskulinen Pingalanadi mit dem femininen Idanadi, welches dazu führt, dass die Lebenskraft Shakti als Kundalini auf dem mittleren Weg des Susuhmnanadi zirkuliert. Dies sind ebenfalls die grundlegenden Prinzipien des Tantra, einem spirituellen Weg, der wahrscheinlich noch weiter zurückreicht als die ältesten verfügbaren Aufzeichnungen.
mmZunächst einmal fand ich Konzepte wie Nadis, Kundalini und Tantra verwirrend. Jedoch half mir Swami Satyananda’s Vergleich dieser Prinzipien mit dem modernen Verständnis des Nervensystems, so dass ich sie in meine Meditationspraxis integrieren konnte. Das Verständnis von Pingalanadi als sympathische Extraversion und Idanadi als parasympathische Introversion erlaubte mir, Muster von Extraversion und Introversion in den fünf Hindernissen (panca nivarani) der Vipassana-Meditation zu beobachten. Durch diese Erkundung wurde mir klar, dass die Introversion von Schläfrigkeit und Mattheit (thina-middha) auf natürliche Weise in die Absorption und zu Jhana führt. Dieses neu gewonnene Verständnis ebnete den Weg für regelmässige Erfahrungen von Jhana in meiner Praxis.
mmIn den folgenden Abschnitten werde ich tiefer in meine Erfahrungen eintauchen und bestimmte Quellen hervorheben, die auf meiner Reise entscheidend waren. Einige dieser Quellen sind vielleicht nicht weithin bekannt, haben sich aber bei Bedarf als vortrefflich erwiesen.
mmWegen meiner Verbindungen zu englischsprachigen Freunden, die sich für Dhamma und Buddhismus interessieren, habe ich anfänglich den Artikel auf Englisch und erst später in meiner Muttersprache Deutsch geschrieben. Mit Hilfe von KI konnte ich dies tun. Ich erkenne Mängel in meinem Schreiben an und entschuldige mich für eventuell Fehler.


mmUm Jhana zu erleben, müssen bestimmte Vorbereitungsschritte beachtet werden

mmIch denke, dass einige vorbereitende Maßnahmen nicht nur von Vorteil, sondern auch auschlaggebend sind. Insbesondere kann Vipassana-Meditation helfen, Verwirrungen zu überwinden, die auf Begierde, Hass und Täuschung zurückzuführen sind. Dies ist eine entscheidende Phase beim Erlangen eines natürlich ruhigen Geistes, was als Grundlage für den Übergang in die Absorption dient, ohne sich auf spezielle Techniken zu stützen.
mmEin Teil der Vipassana-Praxis besteht darin, die zehn Paramita's, zu kultivieren, was zu einem empfänglicheren Geist und einem natürlichen Gefühl der Freude führt. Ohne prahlen zu wollen, half ich meiner Mutter bei Aufgaben, die sie in ihren letzten Jahren nicht bewältigen konnte. In dieser Zeit, während ich mich auf einem Retreat befand, erlebte ich spontan Jhana. Ein Gefühl von Freude, Mitgefühl und Liebe, das ich erlebte, als ich in Amaravati ankam, bevor der Retreat begann, war darauf zurückzuführen, dass ich meiner Mutter helfen konnte. Mit diesem Grundgefühl trat ich in die zehn Tage des Schweigens ein. Ich glaube, dass solche mentalen Qualitäten äusserst vorteilhaft sind, um den Geist von negativen Denkmustern zu befreien. Ähnliche Hinweise finden sich in der Broschüre 'Samadhi is Pure Enjoyment'.
mmEine Person, die eine geistige Vertiefung erreichen will, sollte sich an bestimmte Einschränkungen halten. Die acht Regeln (attha-sila) für mindestens eine Woche vor Beginn der Praxis zu beobachten, ist ratsam, um von starken geistigen Trübungen loszuwerden.
mmWährend einige Lehrer sich nicht dafür einsetzen, keine Bücher über Dhamma zu lesen, halte ich mich während des gesamten Retreats an diese Praxis. Beim Entwickeln von Achtsamkeit finde dies hilfreich, wobei mein Hauptaugenmerk darauf liegt, meinen Geist zu beobachten. Die Kultivierung der Achtsamkeit ist dieses, welches ich als primäres Werkzeug für Absorption betrachte. Im 'Anupada Sutta', wies der Buddha den Ehrwürdigen Sariputta an, der Versammlung die Erfahrung in den Jhana’s zu erläutern. Der ehrwürdige Sariputta war in diesem Bereich besonders geschickt und beschrieb, wie er sich durch Achtsamkeit vom Anhaften an irgendwelche geistigen Qualitäten löst.
mmUm unseren Geist vom Festhalten an Objekten zu befreien, können wir Achtsamkeit in jeder Situation üben, auch ausserhalb formaler Meditationspraktiken. Es ist bemerkenswert, wie während einem Retreat viele Menschen die Dhamma-Lektüre nicht nur als geistige Inspiration schätzen, sondern auch um Zerstreuung über die Sinne zu haben. Die üblichen sensorischen Eindrücke loszulassen, die wir in unserem täglichen Leben haben, ist keine leichte Sache. Jedoch können Möglichkeiten wie Retreats genutzt werden, um auf alle Ablenkungen zu achten, die unsere Sinne anziehen, seien es Landschaften, Pflanzen oder Blumen, Sonnenuntergänge, Bilder, eine unnötige Tasse Tee, übermässiger Schlaf, Lesen oder alles andere, was unsere Aufmerksamkeit ablenken kann.
mmEin weiterer Aspekt, der es wert ist, berücksichtigt zu werden, ist die Nahrung. Es ist ratsam, nur das Notwendige zu konsumieren und sich für leichte und frisch zubereitete Mahlzeiten zu entscheiden, da schwere Mahlzeiten zu körperlicher Trägheit führen können. Zum Beispiel, obwohl Haferbrei schmackhaft sein kann, neigt es dazu, eine schläfrige Wirkung beim Meditieren zu haben. Dieser Hinweis mag vielleicht nicht von allen geschätzt sein.
mmWenn es um den Schlaf geht, ist es am besten, sich auszuruhen, wenn man sich körperlich oder geistig müde fühlt, anstatt sich mit reiner Willenskraft wachzuhalten. Es ist wichtig, zwischen körperlicher und geistiger Erschöpfung sowie Faulheit, Lethargie und Langeweile zu unterscheiden. Mangelnde sensorische Stimulation kann oft zu Schläfrigkeit und Lethargie führen, aber paradoxerweise kann dieser Zustand den Weg für den Geist ebnen, um in die Absorption einzutreten. Weitere Diskussionen zu diesem Thema folgen.


mmVerbindung zwischen Yoga und buddhistischer Meditation

mmDie Praxis des Yoga in der westlichen Welt mag sich von der buddhistischen Meditation unterscheiden, als ich aber Swamis aus Indien traf, wurde mir klar, wie viele Ähnlichkeiten sie teilen. Es ist, als ob sie spirituelle Geschwister sind, da beide Introspektion und Meditation beinhalten, um spirituelle Erleuchtung zu erlangen. Das unterscheidet sie wesentlich von anderen spirituellen Philosophien.
mmIm Buddhismus gibt es Vipassana-Meditation, während Yoga die Praxis des Zurückziehen der Sinne von den Objekten (pratyahara) kennt. Nach Swami Niranjanananda, beinhaltet Pratyahara drei Schritte: Erstens, zu verstehen, wie unsere Sinne von Objekten angezogen werden; zweitens, zu erkennen, wie unser Geist von sensorischen Input beeinflusst wird; und drittens, indem wir uns als Beobachter (drishta) erkennen. Das ähnelt wesentlich der Vipassana-Meditation. Obwohl sie verschiedene Techniken anbieten, ergänzen sich beide Praktiken, indem sie uns helfen, die Funktionsweise des Geistes zu verstehen.
mmEine bemerkenswerte Erläuterung ebenfalls von Swami Niranjanananda über den ersten Vers in den 'Yoga-Sutras of Patanjali' hinterliess einen tiefen Eindruck auf mich. In diesem Vers wird Yoga als ‚Yoga-chitta-vritti-nirodha’ beschrieben, was darauf hinweist, dass Yoga darauf abzielt, kreislaufartige Gedankenmuster zu beenden. Diese Erläuterung teilte Swami Niranjanananda an einem Samstagmorgen Darshan im Ashram mit dem Fokus auf das Konzept von 'vritti'. Er erklärte, wie unsere Handlungen Eindrücke im Geist als Erinnerungen erzeugen, welche dazu veranlassen, dass wir in Zukunft von ähnlichen Objekten angezogen werden. Ein weiterer Kontakt mit einem solchen Objekt bildet neue Eindrücke und festigt einen Kreislauf, der insbesondere bei Suchtverhalten deutlich erkennbar ist. Swamiji erklärte weiter, wie Yoga es uns ermöglicht, von diesen Kreisläufen frei zu werden, indem wir die Anziehungskraft auf einen Gegenstand durch das Gefühl vom Verlangen erkennen und dadurch die Wahl haben, ob wir dem Gegenstand nachgeben oder darauf verzichten.
mmAls ich diese Erläuterung hörte, drängt sich auf, Parallelen zur buddhistischen Lehre Paticcasamuppada, definiert durch Tan Ajahn Buddhadasa zu erkennen. Es sind Erfahrungen dieser Art, welche mir klarmachten, dass Yoga mehr bietet als nur körperliches Wohlbefinden durch Praktiken wie Asana und Pranayama.
mmDurch buddhistische Meditation und Yoga-Praktiken habe ich ein tieferes Verständnis des Innenlebens meines Geistes und Körpers gewonnen. Hört man nach innen und wird sich dem Fluss von Prana durch die Chakren entlang der Wirbelsäule bewusst und lässt den Klang der Stille auf sich wirken, entwickelt sich ein erhöhtes Bewusstsein, welches ermöglicht, auf natürliche Weise tiefere Zustände der Absorption zu betreten, dies sind die Jhana’s.
mmDurch weiteres Lesen in spirituellen Texten von Swami Satyananda und später von Paramahansa Yogananda, insbesondere in Yoganandaji's Kommentar zur Bhagavad Gita und Interpretation zur Bibel in 'The Second Coming of Christ', begann ich Ähnlichkeiten zwischen den Praktiken von Kriya-Yoga und meine eigenen meditativen Erfahrungen festzustellen. Während ich mich nicht strikt an traditionellen Übungen oder Atemtechniken von Kriya-Yoga halte, erkenne ich aber, dass mein Fokus auf inneres Bewusstsein eng mit dessen Prinzipien übereinstimmt.


mmDer Prozess führt zu allmählichen Transformationen
mmIch habe Situationen erlebt, in denen eine akkurate Hilfe in gerade richtiger Zeit auftauchte, wie solches aber geschieht, rätselt mich nach wie vor. Anstatt mich auf Aberglauben oder Dünkel zu beziehen, akzeptiere ich es lieber so, wie es eben ist.
mmAbsorption scheint eine natürliche Neigung vom Geist zu sein, wie dies ebenfalls mit Eindrücken über die Sinne wie Smartphone, Filme, Bücher, Essen, Sex, Drogen und mehr beobachtet werden kann. Absorption dieser Art ist aber in der Regel mit dem Anhaften an diese Objekte verbunden. Indem der Geist vom Anhaftungen an äußere Gegenstände oder mentale Inhalte durch Achtsamkeit und Weisheit losgelöst wird, vertieft sich der Geist auf ganz natürliche Weise in seine eigene und innewohnende Natur. Üblicherweise erleben wir dann, dass Schläfrigkeit aufkommen wird, dies lässt sich aber in der Meditation auf andere Weise erfahren.
mmBezüglich meditativer Vertiefung empfand ich seit Beginn meiner Praxis immer ein gewisses Interesse, und ich glaube, dass viele Praktizierende diese Neugier teilen. Doch in der Klostertradition von Tan Ajahn Chah, wo ich lebte, waren Diskussionen über Absorption und Jhana nicht eigentlich Teil der Ausbildung oder der Lehren.
mmNach meiner Erinnerung, war es vermutlich am letzten Retreat, welches Luang Por Sumedho im Retreat-Zentrum von Amaravati unterrichtete, als ich gegen Ende des Retreats unerwartet Jhana erlebt habe. Es war ein spontanes Ereignis, und ich führe es teilweise darauf zurück, wie der Klang der Stille beruhigend und öffnend auf den Geist wirkt. Luang Por Sumedho lehrt oft über den Klang der Stille. Wenn an diesem Klang nicht festgehalten wird, kann dies zu einer zutiefst angenehmen Erfahrung führen - der Klang erfüllt und beeinflusst dann nicht nur den Geist, sondern auch das ganze Wesen.
mmParamahansa Yogananda's Perspektive über den 'Sound of Silence' (ungeschlagener Klang)
mmBeim Lesen in 'The Second Coming of Christ' von Paramahansa Yogananda, stiess ich auf seine tiefen Einsichten bezüglich dem Klang der Stille. Seine Worte stimmten mit meinen eigenen Erfahrungen überein und halfen mir, die transformative Kraft dieses Klangs zu beherzigen und zu vertiefen. Im Yoga heisst dieser Klang Nadabrahma oder Aum.
Yoganandaji verglich diese kosmische Schwingung mit der Jungfrau Maria in der christlichen Symbolik. Um diese Betrachtungsweise wirklich zu verstehen, müssen wir das Leben Christi durch Yoganandaji's Perspektive betrachten, die tief in der indischen Spiritualität verwurzelt ist, wie auch in den Lehren seines Gurus Sri Yukteswar Giri, der ein grosses Interesse an der Bibel hatte. Die indische Yoga-Philosophie, insbesondere die Samkhya Philosophie, konzentriert sich darauf, die weibliche Prakriti mit dem männlichen Purusha zu vereinen. Laut Yoganandaji symbolisiert die kosmische Schwingung 'Aum' die weibliche Prakriti in ihrer reinsten Form - dargestellt als Jungfrau – welche in der Lage ist, wenn dieser Klang in der Meditation verwendet wird, Purusha aus weltlichen Illusionen zu erwecken. Diese Befreiung führt Purusha zum inneren Erwachen, ein Synonym für Christusbewusstsein oder Erleuchtung. Obwohl ich nur eine kurze Einführung in das von Yoganandaji praktizierte Kriya-Yoga hatte, ist es offensichtlich, dass dabei dieser kosmische Klang eine bedeutende Rolle einnimmt. Ebenso klärte das Lesen von 'The Second Coming of Christ' Zweifel, die ich darüber hatte, wie ich dem Christentum während meiner Jugend begegnete, und machte auch deutlich, wie der Klang der Stille für das Öffnen vom Herzen und vom Geiste im spirituellen Wachstum bedeutend ist.
mmDie Erfahrung von Jhana, die ich während diesem Retreat hatte, weckte Begeisterung in mir, doch entschied ich mich, nicht weiter darüber zu sprechen, da es nicht Teil der Lehren war und es keine Ermutigung gab, darüber zu diskutieren. In den folgenden Jahren besuchte ich in Amaravati zahlreiche Retreats mit verschiedenen Lehrern und bemerkte, dass, während einige eine Menge detaillierter Anleitung offerierten, sich andere mehr an stille Meditationssitzungen hielten. Für Anfänger in der Meditation mögen Anweisungen zunächst von Vorteil sein, aber meine Entdeckung des Potenzials für Samatha hatte ein starkes Interesse an der weiteren Erforschung dieser Praxis geweckt. Als ich erkannte, dass ungestörte Stille zu meinen sich entwickelnden Interessen besser passte als externe Ablenkungen, begann ich mehr Zeit damit zu verbringen, allein in meinem Zimmer zu meditieren, ohne von anderen bemerkbar vermisst zu werden. Im Laufe der Zeit gewann ich mehr Klarheit über die sich verändernden emotionalen Zustände, die während der Retreats erlebt werden. Anfangs fühlt man sich müde, weil vergangene Spannungen freigesetzt werden. Der Geist wird dann aber allmählich klarer und wacher, was leicht zum Wunsch nach sensorischer Stimulation führen kann. Ungelöste Angelegenheiten können während dieses Prozesses auftauchen, was Geduld erfordern, um sie zu beheben. Die äusseren Sinne wie auch das Denken fühlen sich wieder zu äusseren Reizen hingezogen; wenn man jedoch lernt, diese Ablenkungen zu transzendieren, ermöglicht dies dem Geist, sich von der äusseren Peripherie in tiefere Zustände zu bewegen. Da Langeweile oder Schläfrigkeit aus Mangel an sinnlicher Stimulation einkehrt, könnten Unruhe und Zweifel an der Praxis leicht folgen. Doch mit Beharrlichkeit und Achtsamkeit werden sich diese Gefühle schließlich auflösen. Der Geist wird stiller, zieht sich in die Tiefe zurück und ein pulsierendes Gefühl an der Basis der Wirbelsäule deutet auf das allmähliche Erwachen von Kundalini im Sushumnanadi hin, was zum Steigen des Bewusstseins führt, welches sich vom Mooladhara Chakra aufwärts in die Jhana’s vertieft. Jedes Retreat bot Möglichkeiten, um Erkenntnisse und Klarheit zu gewinnen, über die Art und Weise, wie zukünftige meditative Geschehnisse besser verstanden sein können.
mmDie Lehren von Swami Satyananda, vor allem aus 'A Systematic Course in the Ancient Tantric Techniques of Yoga and Kriya' unterstützten mich dabei, diese ziemlich unbekannten Praktiken zu erkunden. Es war in dieser Zeit, als ich die Verbindung zwischen Schläfrigkeit und tiefgründigen meditativen Zustände von Jhana’s durch genaue Beobachtung und Achtsamkeit entdeckte. Dies fiel mit einem besonderen Fest anlässlich des 30-jährigen buddhistischen Zentrum Amaravati und dem Geburtstag von Luang Por Sumedho zusammen. Von ihm wurden wertvolle Bücher geschenkt, darunter die fünfbändige Sammlung seiner Lehren und auch ein Buch von Ajahn Paññāvado. In diesem Buch mit dem Titel 'Uncommon Wisdom' stiess ich auf erleuchtende Passagen, die mit meinen eigenen Erfahrungen in Bezug auf Schlaf und Samadhi Übereinstimmung fanden. Diese Einsichten waren für mich besonders bedeutungsvoll, da ich zuvor nie auf ähnliche Hinweise gestossen war.
mmAjahn Paññāvaddho’s Erkenntnis über Schlaf und Samadhi
mm(aus 'Uncommon Wisdom', Seite 136.)
mm"Wenn wir die Unruhe des Geistes stoppen und ihn ruhig halten, wird er entweder einschlafen oder in Samadhi eintauchen. Wenn wir verhindern, dass er einschläft, dann wird er in Samadhi fallen. Es ist natürlich. Es ist nichts Fremdes. Wäre es etwas Fremdes, hätte es der Buddha nicht gelehrt. Tatsächlich ist Samadhi dem Geist immanent. Wenn wir lernen, uns von den Kilesas freizuhalten, die durch Gedanken und Handlung hervorgerufen werden, wird Samadhi von selbst geschehen."
mmAls ich dies las, legte ich das Buch nieder, ging hin und her und dachte mir: "Ja, genau das ist es." Solche Momente sind entscheidend für mich, da sie mir erlauben, meine spirituelle Reise mit denen von erfahreneren Praktizierenden zu vergleichen und mir versichern, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Während Ajahn Paññāvaddho Kundalini nicht explizit erwähnte, betonte er, dass Samadhi ein natürlicher und inhärenter Geisteszustand ist, der spontan auftaucht. Im Kriya-Yoga ist dieses Phänomen als Erwachen von Kundalini bekannt. Obwohl ich mich in meinem Verständnis oder Wiedergeben der Lehren von Kruba-Ajahn's denen ich begegnet bin, irren kann, wird Kundalini kaum, wenn überhaupt erwähnt. In ähnlicher Weise findet auch der Zusammenhang zwischen Schlaf und Samadhi kaum Erwähnung.
mmEs folgten dann einige persönlichen Erfahrungen, die mich unsicher machten, mit wem ich diese teilen konnten, da sie in meiner buddhistischen Gemeinschaft etwas unkonventionell waren. Jedoch, ähnlich wie mir die Lehren von Ajahn Paññāvaddho begegneten, geschah dies später dann mit Enthüllungen in Bezug auf Kundalini, Chakren und Jhana mit einem anderen Kruba-Ajahn aus Thailand.


mmÜber Kundalini und Sexualität
mmDie folgende Anekdote ist denjenigen gewidmet, die dem Weg von Brahmacharya folgen.
mmEs hat im kleinen Wald von Amaravati während einer gehenden Meditation begonnen. Diese Form der Meditation ermöglicht, einen gesammelten Geist zu erfahren, ähnlich wie während der Sitzmeditation. Dabei hatte ich seit einiger Zeit eine immer wiederkehrende innere Visionen von Tan Ajahn Mun, die mich teils mit Hingabe erfüllten, aber auch beunruhigende Fantasien auslösten. Da erinnerte ich mich an einen Text von Swami Satyananda, der das Thema ansprach, dass sich die Kundalini ins Pingalanadi statt Sushumnanadi begeben kann, was zu reichlich geistiger Verwirrung führen könne. Ich vermutete, dass mein Geist in dieser Richtung unterwegs war und augenblicklich fühlte ich, wie das Bild von Tan Ajahn Mun unterdrückt wurde, was zu einem Gefühl der Blockade im Solar-Plexus führte. Um dieses Unwohlsein zu lindern, beschloss ich, mich über die folgenden Tage zu entspannen, was leicht möglich war, da ich meistens von den andern abgeschieden in meiner Unterkunft praktizierte. Am übernächsten Tag nach dem Aufwachen stellte ich fest, dass sich die Spannung meist gelöst hatte, fühlte mich aber während der darauffolgenden Meditation recht müde und legte mich wieder hin. Beim Aufwachen spürte ich eine tiefe Veränderung – entspannt, fröhlich und glückselig. Es ähnelte wesentlich einem sexuellen Erlebnis, jedoch ohne jeglichen physischen Aspekt und war ausschliesslich eine psychologische Erfahrung. Erinnerungen aus meiner Zeit als Bhikkhu tauchten wieder auf, wo ich ähnliche Erfahrungen missverstand, was dann leicht zu sexuellen Fantasien führte.
mmMir wurde klar, dass diese Erfahrung natürlich war, frei von Fantasien oder Asava, und in keiner Weise zu Kilesas führen würde. Es liess mich über die Bedeutung der Entspannung nachdenken - nicht das Entspannen im Nachgeben zum Verlangen, sondern echte Entspannung durch das Auflösen innerer Spannungen. Es machte auch offensichtlich, wie im heutigen Zeitgeist Zölibat und Sexualität zu komplizierten Themen wurden, die oft sehr schlecht verstanden werden. Ich verstand, dass unsere sexuellen Begegnungen tiefe Wurzeln im psychologischen und spirituellen Bereich haben, wobei der physische Aspekt nur eine Facette ist. Zu diesem Thema liesse sich noch viel sagen.
mmAls ich dann über Swami Satyananda's Hinweise auf Tantra als spirituellen Weg mit einem einzigartigen Verständnis von Sexualität nachdachte, überlegte ich, wie menschliche Verwirrung über Sex von unserem hochentwickelten Gehirn herrührt, welches unser Sexualverhalten signifikant kompliziert beeinflusst. Sexuelle Energie bildet eine universelle Verbindung zwischen Geist und Materie, die alle Lebewesen auf der Erde auf mysteriöse Weise erleben. Diese Verbindung ist essenziell für die Essenz und Schönheit des Lebens und führt uns unweigerlich zur Erleuchtung durch Liebe, Mitgefühl und Weisheit - starke Katalysatoren, um unser volles Potenzial zu entfalten, ohne dabei sexuelle Handlungen einzubeziehen. Dies ist ein transzendentes Erlebnis, bekannt im Tantra als Kundalini im Sushumnanadi oder nach Yoganandaji’s Interpretation der Bibel als Paradies und hat grosse Bedeutung in der indischen Spiritualität mit Symbolen wie dem Shiva-lingam, welches die Einheit zwischen Geist (Lingam) und Materie (Yoni) repräsentiert. Während solche Symbole aus rationaler Sicht eigenartig erscheinen mögen, haben sie eine tiefe Bedeutung, wenn sie durch die Linse der indischen Spiritualität betrachtet werden.

mmBedenken
mmWährend ich diese Reflexionen schreibe, überlege ich, ob ich sie im Internet veröffentlichen soll oder nicht. Werden sie bei anderen Anklang finden? Was treibt mich dazu? Wird es zu Missverständnisse führen? Diese Unsicherheiten bleiben ohne klare Antworten. Vielleicht schürt der Wunsch, Meditationslehrer zu werden, ein Traum der unerfüllt blieb, meine Motivation. Zwar führte das Unterrichten von Meditation neben Yoga in der Vergangenheit zu guten Feedbacks, doch fühlte ich mich nicht wirklich ermutigt; es war eher das Gegenteil.
mmLuang Por Sumedho erwähnt selten Jhana’s und eigentlich nie Kundalini. Stattdessen weist er auf die Bedeutung vom Vertrauen auf Achtsamkeit, um sich von Illusionen der vergänglichen Welt zu befreien. Er weist oft auf das 'Dhamma' als zeit- und bedingungsloses universelles Bewusstsein, das frei von Leiden ist. Für mich sind seine Hinweise von unschätzbarem Wert, um mich durch mentale Verwirrungen zu führen.
mmDer Schlüssel zur Befreiung liegt darin, den Unterschied zu erkennen zwischen 'Wissen der Bedingungen' und den 'Bedingungen an sich'. Oder wie Tan Ajahn Chah sagte und oft rezitiert wird: „Wenn du das Dhamma siehst - wirst du Buddha sehen." Diese tiefgreifende Erkenntnis ist entscheidend, um die Ursache des Leidens zu überwinden.
mmTrotz der hier angeführten Zweifel fühlt es sich richtig an, diese Reflexionen mit Mitmenschen auf dem spirituellen Weg zu teilen.

mmZunehmendes Vertrauen
mmIm Verlauf der Jahre habe ich an zahlreichen Retreats in Amaravati teilgenommen, wo ich auch Yoga unterrichtet habe. Ich erkannte, dass dies eine lohnende Erfahrung war, da es mir ermöglichte, anderen bei der Entspannung zu unterstützen. Viele Übungen der Bihar School of Yoga fokussieren auf das Entspannen. Durch das Ausführen verschiedener Asanas, die auf unterschiedliche Körperbereiche abzielen, werden unbewusste körperliche Spannungen gelöst. Zudem trägt Yoga-Nidra zur geistigen Entspannung bei. Durch diese Yoga-Praktiken erlangte ich ein tieferes Verständnis für die Bedeutung von Entspannung, was zu gesteigertem Wohlbefinden führte.
mmEs ist wesentlich zu verstehen, dass das meditative Erleben von Zuständen wie Samadhi und Jhana eine starke geistige Gegenwärtigkeit oder Achtsamkeit erfordert. Obwohl es durch regelmässige Übung immer einfacher wird und sich sogar ausserhalb der Meditation zeigt, bedeutet dies nicht, dass es bei jeder einzelnen Meditationssitzung auftritt. Wie Ajahn Paññāvaddho betonte, ist Samadhi ein natürlicher Aspekt des Geistes. Was die Erreichung von Samadhi verhindert, sind intensive Aktivitäten in der äusseren Welt. Ebenso muss der Geist frei von Kilesas und Unruhe sein und Schläfrigkeit mag dann auftreten. Doch durch achtsame Beobachtung und das Nicht-Einlassen darauf kann der Geist Samadhi erfahren. Die Überwindung mentaler Unruhen kann herausfordernd sein, besonders wenn man mit Projekten oder ungelösten Problemen beschäftigt ist. Dennoch kann durch Achtsamkeit verhindert werden, dass unsere Gedanken sich in diesen Dingen verlieren, was zu einer Abnahme der Unruhe und zur natürlichen Entspannung führen wird. Durch das Verständnis der Auswirkungen von Schläfrigkeit auf den Geist kann der Zustand der Absorption natürlich erreicht werden. Es lässt sich beobachten, wie der Geist während Momenten der Schläfrigkeit ähnlich einem Gefühl von einem Vakuum weiter in die Tiefe der Stille und Ekaggata gezogen wird.
mmDurch die Beobachtung solcher Muster wurde im Laufe der Zeit das Entstehen von Samadhi und Jhana leichter. Die Lehren einiger Ajahn’s waren dabei sehr unterstützend. Retreats mit Ajahn Amaro sind diesbezüglich erwähnenswert, weil er ähnlich wie es bei Retreats mit Luang Por Sumedho gewesen war, reichlich Möglichkeiten zur stillen Meditation offeriert. Seine Anweisungen korrelieren oft direkt mit inneren Erfahrungen und können als Roadmap für die Beseitigung subtiler Kilesas dienen. Zum Beispiel könnte er auf die Neigung des Geistes hinweisen, sich mit dem tief verwurzelten Ich-Gefühl zu identifizieren, wie 'ich sitze in Meditation' oder 'ich übe gehende Meditation' und so weiter. Indem man solchen Anweisungen folgt, kann der Geist mühelos in Stille eintreten und den inhärenten Klang, das Nadabrahma, wahrnehmen, was sehr hilfreich ist und unterstützt, um den Geist in das erste Jhana und darüber hinaus zu vertiefen.
mmLängere Zeit hatte ich Mühe, meine spirituellen Erfahrungen mit anderen zu artikulieren. Ich fühlte mich verunsichert, wie ich dies verständlich vermitteln konnte, weil sich meine spirituelle Praxis zu einer Mischung aus Buddhismus, Yoga und Tantra entwickelt hat, was es schwierig machte, zu klassifizieren oder zu erklären. Jedoch begann ich einen wachsenden Drang zu verspüren, meine Erfahrungen mit jemandem zu teilen, der sich in dieser Domäne gut auskennt. Was ich suchte, waren nicht weitere Bücher oder Informationen, sondern eine Verbindung mit jemandem, der meine Erfahrungen verstehen konnte. Glücklicherweise stiess ich dann auf eine Online-Illustration, die Chakren mit den verschiedenen Jhanas verbindet. Obwohl ich anfangs kaum Interesse verspürte, den Text zu lesen, welcher diese Illustrationen artikulierte, waren es dann aber praktische Schwierigkeiten, die mich motivierten, das ganze Buch zu studieren.
mmEs war während der Teilnahme an einem Meditationsretreats in Deutschland, als ich beschloss, den Zustand des Jhana intensiver zu erkunden. An einem Vormittag nach der sitzenden Meditation entschied ich mich, anstatt der gehenden Meditation für eine längere Zeit zu sitzen. Ausgehend von früherer Erfahrung trat mein Geist leicht in einen tiefen Absorptionszustand ein. Unsicher über die spezifische Jhana-Stufe, die ich erlebte - da ich sie nicht studiert hatte - kam dann die Zeit für das Mittagessen. Ich fühlte mich geistig sehr gesammelt, strahlend, liebevoll und innerlich völlig unbelastet und empfand, diese Erfahrung mit anderen zu teilen, allerdings nicht durch das Gespräch, da wir edles Schweigen übten. Es war ein mitfühlender und zärtlicher Geisteszustand und unterschied sich doch ziemlich von meinem üblichen Denken betreffend meiner Mitmenschen. Als ob ich schweben würde, nahm ich dann am Geschehnis vom Mittagessen teil.
Danach während der Mittagspause in meinem Zimmer realisierte ich, dass ich reichlich Mühe hatte, mich wieder zu entspannen - eine ungewohnte Erfahrung, die Angst verursacht – und entschloss mich, auf die folgende formelle Meditation zu verzichten und stattdessen einen ausgiebigen Spaziergang im nahe gelegenen Wald zu machen. Diese Veränderung erwies sich als vorteilhaft, denn ich erkannte, dass die Schwierigkeit des Entspannen daher rührte, weil ich an einem angenehmen mentalen Zustand festgehalten hatte.
mmDarauffolgend intensivierte sich das Bedürfnis, meine Erfahrungen mit jemandem zu teilen, der tieferes Wissen besitzt, war aber ungewiss, an wen ich mich wenden sollte, da meine Sangha diese Angelegenheit nicht direkt ansprach. Was meiner Erfahrungen am nächsten kam, war das Buch, welches veranschaulichte, wie Chakren und Jhanas korrelieren. Dies war 'Vimuttidhamma: From Chakra to Dhammachakra' von Phra Ajahn Nawee Piyadassi. Als ich darin las, fühlte es sich wie eine tiefgreifende Entdeckung an, ähnlich wie bei Ajahn Paññāvaddho’s Einsichten zu Schlaf und Samadhi. Obwohl ich es zunächst nicht erwog, buchte ich bald für ein Retreat im Wat Tam Doi Tone in der Nähe von Chiang Mai in Thailand.


mmBegegnung mit Tan Ajahn Piyadassi
mmMein erstes Treffen mit Tan Ajahn Piyadassi fand nach der abendlichen Meditation statt, am Tag meiner Ankunft im Wat. Wegen Knieproblemen sass ich auf einem Stuhl auf der Rückseite des schwach beleuchteten Salas. Die meisten Leute waren bereits gegangen, und als Tan Ajahn Piyadassi auf seinem Weg zum Ausgang war, wechselte er ein paar Worte mit mir, wobei ich realisierte, dass er einige Kenntnisse der englischen Sprache hatte. Kurz schilderte ich ihm von meinen Erfahrungen und Gründen, weswegen ich dorthin gekommen wäre, worauf er antwortete, dass dies seine Themen seien. Augenblicklich fühlte ich Erleichterung und wusste, dass ich jemanden getroffen hatte, mit dem ich offen kommunizieren konnte.
mmDie Tage im Kloster waren angenehm und die Vegetation nach der Monsunzeit sehr schön. Die Nächte waren aufgrund des Jetlags und des Gefühls, mein Zimmer sei etwas klaustrophobisch, schwierig. Zuhause lebe ich im 15. Stock mit Weitsicht. Beschränkt auf Klostermauern, wurden Spaziergänge ausserhalb abgeraten. Zwar hörten wir die Elefanten in der Nähe trompeten, doch konnten wir sie nicht besuchen.
Die meisten Anwesenden sprachen Thai und Tan Ajahn Piyadassi unterhielt sich oft mit ihnen. Nur vier von uns hatten englische Interviews, wobei jemand übersetzte und wir hatten nur drei Interviews. Diese aber klärten alle meine Fragen und von Tan Ajahn Piyadassi's Erklärungen fühlte ich mich verstanden und unterstützt. Die Gespräche fühlten sich natürlich an, so dass ich meine Praxis frei diskutieren konnte. Es fühlte sich an, als würde eine Last von mir fallen, weil ich über Samadhi, Jhana und Kundalini ungehindert sprechen konnte.
mmTan Ajahn Piyadassi riet mir, wie er es nannte, 'Hausaufgaben' zu machen und mich auf meinen Atem zu achten, bis die Atmung völlig aufhörte. Nach dieser Anweisung, als ich an ein völliges Aufhören der Atmung dachte, empfand ich Zweifel und gewisse Ängste vor diesem mir völlig Unbekannten. Jedoch tat ich es und begann, die Praxis von Anapanasati aus einer anderen Perspektive zu verstehen. Früher hatte ich diese Praxis eher gemieden, da ich sie als ein Werkzeug verstand, um in der Meditation die Konzentration durch anhaltenden Fokus zu fördern. Den Klang der Stille erlebte ich jedoch auf eine Weise, wodurch mein ganzes Wesen angenehm beeinflusst zur Stille kam. Nun begann ich zu verstehen, dass die Praxis von Anapanasati den gleichen Zweck erfüllt.
Der Buddha riet nämlich nicht, den Geist an den Atem zu binden, vielmehr wie sich im 'Ānāpānasati Sutta' finden lässt, wo der Text darauf hinweist, dass ein Bhikkhu weiss, 'wann sein Atem lang ist' und er weiss 'wann sein Atem kurz ist' usw. Die Praxis bedeutet also, den Rhythmus des Atems zu beobachten und den ganzen Körper das Atmen erleben zu lassen. Wir können dann den sich ändernden Rhythmus der Atmung beobachten und wie die Qualität des Geistes und der Rhythmus des Atmens tief verbunden sind. Wenn die Atmung flach wird, wird der Geist ruhiger und bewegt sich zu 'ekaggata'. Umgekehrt, wenn man Samadhi und Jhana erlebt und dies beenden möchte, ist es im Grunde genommen dasselbe. Wir müssen einfach wieder normal atmen oder sogar einige tiefe Atemzüge machen. Die Schwierigkeit, mit der ich während des Retreats in Deutschland konfrontiert war, lag beim Anhaften an einem mentalen Zustand und Festhalten am flachen Atmen.
mmDer Klang der Stille ist mir seither ein angenehmer Hintergrund, wie ein Rahmen, um geistige Stille zu erleben, und Anapanasati ist hilfreich als Werkzeug, um Samadhi zu vertiefen. Anapanasati bezweckt nicht mehr, den Geist zu fixieren, sondern den Atemfluss im ganzen Körper zu beobachten.
mmWährend des letzten Interviews schilderte ich meine neue Herangehensweise an Anapanasati für die Vertiefung von Samadhi und fügte an, kein vollständiges Schwinden vom Atem erlebt zu haben. Ich erwähnte auch, dass ich mich etwas unwohl fühle, was die Vorstellung betrifft, der Atem würde völlig verblassen. Seine Antwort ging nicht nur auf meine Bedenken ein, sondern zeigte auch seine tiefe Einsicht. Er erkundigte sich, ob ich während des Übens Zweifel habe oder mich ängstlich fühlte. Dies geschah jedoch nicht, zumal der weltliche Geist während der ersten beiden Jhanas aufhört. In der eigentlichen Praxis erlebe ich keine Angst, sondern spüre ein Gefühl von Interesse und Neugier, was die Erfahrung betrifft.


mmAjahn Amaro’s Hinweise über den Arahant
mmEin paar Wochen später, immer noch in Thailand, hatte ich die Gelegenheit, mich einem Retreat mit Ajahn Amaro im Sasipawan Wisdom Centre, südlich von Nakhon Ratchasima, anzuschliessen. Ajahn Amaro und ich kennen uns über mehr als vier Jahrzehnte, und in meinem ersten Jahr als Bhikkhu lebte ich mit ihm in einer kleinen Klostergemeinschaft im Norden Englands. Obwohl er Altersgemäss jünger ist, hat Ajahn Amaro für mich die Aura eines weisen und zuverlässigen älteren Bruders. Ein Novum für mich in diesem Leben. Meine Meditationskenntnisse mit ihm zu teilen, erweist sich als bereichernd. Er behauptet nicht, in allem erfahren zu sein, kann aber ein Thema ansprechen, indem er sagt: "Nicht, dass ich es erlebt habe, aber..." und erörtert dann auf faszinierende Weise über ein Thema und über entsprechende Hinweise in den Suttas. Während des gesamten Retreats berührte er mehrmals das Konzept eines Arahant, insbesondere das Gelöscht-Sein vom Sinn für Ich und Mein im Geiste eines Arahants, wo es diesbezüglich kein Karma mehr gibt. Dies erinnerte an ein früheres Gespräch, in dem er schilderte, wenn man in Ajahn Chah’s Gegenwart war, schien es, als ob niemand da war – "niemand war zu Hause". Meine Begegnung mit Tan Ajahn Piyadassi kam diesem sehr nahe; er war schlicht, wahrhaftig und klar mit einem mitfühlenden Interesse und übertraf meine anfänglichen Erwartungen. Solche Menschen zu treffen, ist nicht nur selten, es ist eine grosse Bereicherung.


mmEin Fazit
mmMeiner Erfahrung nach ist die Vipassana-Meditation eine transformative Praxis, die die vergängliche und unpersönliche Natur der Dinge beleuchtet. Es hat mir den konstanten Zyklus der Schöpfung durch Entstehen und Vergehen gezeigt, wobei es jedoch eine Ausnahme gibt, welche allerdings ausserhalb der Schöpfung zu finden ist. Dies ist die Wahrnehmung in sich selbst oder wie Luang Por Sumedho sagt, das Bewusstsein frei jeglicher Identifikation. Unsere Handlungen werden oft durch das Streben nach Freude, die Vermeidung von Schmerz und die Angst vor dem Tod angetrieben. Aber durch Achtsamkeit können wir verstehen, dass Leiden und Tod entstehen, durch Anhaften an Dingen die naturgemäss zerfallen werden. Darin verstehe ich dann auch den wahren Sinn des Lebens, nämlich zu erkennen, was Leid und Tod verursacht. Vipassana-Meditation hilft in diesem Prozess und hilft ebenfalls zu erkennen, dass wahres Glück, Liebe und Frieden Aspekte des Unvergänglichen sind.
mmWahres Glück und wahrer Friede wird im Geiste verbleiben, der frei von Eigendünkel ist. Diese Erkenntnis wird uns zuteil, indem wir Achtsamkeit üben und Hindernisse überwinden und können dann einen Zustand von tiefem Frieden erreichen, dies ist Samadhi. Die Vertiefung von Samadhi in den Jhana’s wird ermöglicht, wie dies vom Ehrwürdigen Sariputta in der Anupada Sutta geschildert wird, indem die Eigenschaften des Geistes im Jhana beobachtete werden, ohne an diesen Eigenschaften festzuhalten.
Anupada Sutta
mm(Aus Teil: 'Dhamma im ersten Jhana' und der erste Satz von 'Dhamma im zweiten Jhana'. Übersetzung: K.E.N.).
mm"So aber mag, ihr Mönche, Sāriputto der Reihe nach die Dinge klar sehn: da weilt, ihr Mönche, Sāriputto, gar fern von Begierden, fern von unheilsamen Dingen, in sinnend gedenkender ruhegeborener seliger Verzückung, in der Weihe der ersten Vertiefung. Und die Dinge der ersten Vertiefung, Überlegung und Erwägung, Verzückung und Seligkeit und Einigung des Herzens, Berührung, Gefühl, Wahrnehmung, Denken, Bewusstsein, Wille, Beschluss, Kraft, Achtsamkeit, Gleichmut, Sammlung, diese Dinge hat er der Reihe nach eingeordnet, diese Dinge lässt er wissentlich aufsteigen, wissentlich standhalten, wissentlich untergehn. Und er erkennt: 'So kommen denn diese Dinge ungewesen zum Vorschein, und gewesen verschwinden sie wieder.' Und er ist diesen Dingen nicht zugeneigt und nicht abgeneigt, nicht angeschlossen, nicht angeheftet, ist ihnen entgangen, ihnen entronnen, ohne das Gemüt umschränken zu lassen. Denn 'Es gibt noch eine höhere Freiheit' weiss er. Und indem er sie entwickelt merkt er eben 'Das gibt es'.
Denn ferner noch, ihr Mönche, hat Sāriputto nach Vollendung des Sinnens und Gedenkens die innere Stille, die Einheit des Geistes, die von sinnen, von gedenken freie, in der Einigung geborene selige Verzückung, die Weihe der zweiten Vertiefung gewonnen."
mmDie Debatte darüber, ob Vipassana versus Samatha und Jhana in der Praxis effektiver sind, ist mir nicht wichtig. Meiner Meinung nach sehe ich Samatha und Jhana als natürliche Ergebnisse der Vipassana-Meditation, die nahtlos von einem zum anderen fliessen. Es ist mir ein Rätsel, warum einige Leute leichter Jhana’s erfahren als andere. Den alten Texten gemäss, konnte Buddha solche Gründe verstehen. Es gibt Berichte von jungen Samaneras in Thailand, die beim meditieren mühelos Jhana’s erfahren. Was aber nicht garantiert, dass sie die Wurzel des Leidens verstehen. Wiederum widmen sich Menschen lange Zeit der Vipassana-Meditation, ohne Jhana leicht zu erleben, können aber tiefe Weisheit aus ihrer Praxis gewinnen. Die spezifische Art der Meditation muss nicht speziell Vipassana sein, solange sie zu demselben Ergebnis führt - zwischen dem Unvergänglichen und dem Vergänglichen zu unterscheiden und zu erkennen, dass wir das Leiden durch Einsicht und Weisheit überwinden können.
mmDer Buddha beschrieb Nibbana als das ultimative Glück, das frei von Kummer ist. Durch Freiheit und Frieden können wir ein Glück erleben, das von Bedingungen losgelöst ist, weil dies der Natur vom unvergänglichen Geist entspricht. Das Erleben von Jhana ist eine sehr angenehme Erfahrung, da es sich über das weltliche Denken hinausbewegt, wo sich das Ichgefühl mit seinem Unbehagen und seinen Sorgen allmählich auflöst. Das Wissen der geistigen Qualitäten von Jhana kann als Leitbild wirken, ähnlich einem Ort, den wir lieben. Aufgrund dem Anhaften an bestimmte Dinge neigen wir dazu, von schwierigen Orten angezogen zu werden; aber sobald wir einen Ort finden, an dem wir uns wohl fühlen, ändert sich dieses Verhalten allmählich. Diese Art der Transformation geschieht ebenfalls durch die Vipassana-Meditation. Meiner Erfahrung nach sind die Praxis der Vipassana-Meditation und das Erlangen von Jhana eng miteinander verbunden. Dies zeigt sich im Anupada-Sutta, wo Sariputta Jhana’s erreichte, indem er achtsam ohne Anhaftung beobachtete und untersuchte und dies ermöglichte ihm, sich nahtlos von einem Jhana zum nächsten zu bewegen. Sariputta’s Praxis beinhaltete sowohl Vipassana als auch die Erfahrung der Jhana.
mmEin natürliches Gefühl von weltabgewandter Losgelöstheit kann von Vorteil sein, weil sich der Geist mühelos in die Stille begeben kann. Ist unser Geist jedoch mit allerlei Projekten beschäftigt, kann dies schwierig sein.
mmDas Wesen der Achtsamkeit zu verstehen, ist entscheidend, und dieses Verständnis kann durch Vipassana-Meditation entwickelt werden. Selbstwahrnehmung durch Achtsamkeit zu üben, ist wichtig, sonst werden die Ergebnisse begrenzt sein. Achtsamkeit ist ein Schlüsselelement für den Erfolg sowohl in der Vipassana-Meditation als auch in der Samatha- und Jhana-Meditation. Achtsamkeit verbleibt über das, was sich verändert, es ist konstant und immer präsent. Es gibt keine Notwendigkeit, danach zu suchen, da es allgegenwärtig ist. Achtsamkeit hat die Macht, jede Situation zu überwinden, manchmal wirkt sich dies wundersam an.
mmDurch Achtsamkeit können wir in die Triebkraft unserer Gedanken eintauchen, was zu einem Bewusstsein der Chakren führt. Indem wir die Empfindungen hinter unseren Gedanken erforschen, können wir zum Beispiel das Ajna-Chakra beobachten. Anstatt von Zorn überwältigt zu sein, ermöglicht es uns, das tatsächliche Gefühl im Manipura-Chakra wahrzunehmen, was dem Zorn den Stachel nimmt. Geduld ist notwendig. Dies gilt für den Umgang mit Schlaf und Emotionen wie Lust, Eifersucht, Gier und mehr. Alle mentalen Zustände können in den Chakren untersucht werden. Anstatt sich in Fantasien zu verlieren, können wir beobachten, wo sich diese Emotionen im Körper manifestieren und dies nutzen, um die Natur der Chakren kennen zu lernen.
mmWenn unser Geist sich im Kreieren von Geschichten verfängt, können wir unsere Fokussierung auf die tatsächliche Empfindung umleiten und die Chakren und sogar die Kundalini-Energie erkunden und können beobachten, wenn die unteren Chakren ruhig werden, der Geist den Chakren entlang nach oben steigt und zur Erfahrungen von Jhana führt. Der Geist muss jedoch frei von Kilesas sein; sonst ist Geduld erforderlich, bis Kilesas beruhigt und gereinigt sind. Dieser Prozess kann Zeit, sogar Tage dauern.
mmThe Der Geist bewegt sich vom Kopf ins Herz
mm(Erläuterung von Tan Ajahn Piyadassi in seinem Buch 'Vimuttidhamma', Kapitel VIII, Abschnitt Eins: Kontemplation des Körpers, S. 201).
mmAjna. "Der Geist bewegt sich vom Pineal zu Ajna zwischen den Augenbrauen. Durch gleichmütige Achtsamkeit auf den Atmen, wird die Atmung ruhiger."
mmHerz. "Der Geist bewegt sich von Ajna in die Mitte des Herzens. Gedanken und Atem werden immer schwächer und weicher. Der Geist scheint in die Mitte des Herzens gezogen zu sein. Das Gefühl von Frieden und Sammlung vom Geist ist so stark und mächtig, dass es den Geist leitet, zieht und fixiert, um eins und dasselbe mit dem Mittelpunkt des Herzens zu werden. Der Horizont der Dunkelheit zieht allmählich zurück und der Lichtstrahl wird heller und heller."
mmDieser Text taucht in die Praxis von Anapanasati ein, was einer der Schlüsselaspekte der Lehren von Tan Ajahn Piyadassi bildet. In ähnlicher Weise kann der Klang der Stille den Geist tiefgreifend beeinflussen. Wenn Achtsamkeit den Denkprozess beobachtet, kann der Klang der Stille plötzlich Vorrang haben und sich der Fokus vom Kopf auf das Herz verlagern. Dieser Übergang führt zu Frieden und Festigkeit im Geist. Wenn die Eindrücke über die Sinne nachlassen, ist es natürlich, dass Schläfrigkeit eintreten wird und hier muss man sehr aufmerksam bleiben, um zu verhindern, der Schläfrigkeit zu erliegen. Neigt sich beispielsweise der Kopf nach vorne, dann sollte man ihn sanft ohne Anstrengung wieder nach oben bewegen. Es ist wichtig, die Schläfrigkeit nicht zu unterdrücken, vielmehr ihren Ursprung im Körper oder Chakren zu beobachten. Durch sorgfältiges Beobachten wird deutlich, dass schon in unteren Chakras im Beckenbereich, nicht erst im Solarplexus oder im Herzbereich, Ekaggata hervorgeht. Durch aufmerksames Beobachten lässt sich feststellen, wie die Kundalini im Susuhmnanadi erwacht, sich in die höheren Chakren und Jhana's bewegt, was zu einem erhöhten Gefühl von Frieden und Stabilität im Geiste führt. Für detaillierte Einblicke gibt das Buch 'Vimuttidhamma' gründliche Beschreibungen.

mmParamahansa Yogananda's Bücher, insbesondere 'The Bhagavad Gita' (God Talks with Arjuna), erklären die verschiedenen Chakren und die Auswirkungen des Klangs der Stille auf den Geist. Das Buch 'The Second Coming of Christ' (The Resurrection of the Christ Within) bietet zusätzliche Perspektiven für Menschen mit christlichem Hintergrund. Yoganandaji's Schriften finden heute bei vielen Menschen Anklang, die spirituelle Erfahrungen durch östliche Meditationspraktiken suchen.
mmYoganandaji's Schriften über die Bedeutung Christi hat mir tieferen Einblick in die Religion gegeben, mit der ich aufgewachsen bin und hier sind einige persönliche Reflexionen bezüglich einigen Passagen in 'The Second Coming of Christ' kurz diskutiert.
mm"Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott - das Wort ist Nadabrahma, der Klang der Stille."
mm"Die reinste Form von Prakriti ist Nadabrahma, die, wenn sie gehört wird, ein tiefes geistiges Erwachen bewirkt. Prakriti verkörpert das Weibliche und wird in seiner reinsten Form als Nadabrahma mit der Jungfrau Maria, der Mutter Christi, verglichen. Christus verkörpert den erleuchteten Zustand von Jesu und stellt das innere Erwachen als Weg zur Verwirklichung Gottes dar. Deswegen bewirkt Nadabrahma als reinste Form der Prakriti, mit Maria als Jungfrau verglichen, die Geburt vom Christusbewusstsein."
mm"Das Paradies symbolisiert Erleuchtung und wird vom starken Gegenstück der Versuchung begleitet. Versuchung wird als gefühlte Emotion deutlich erlebt, ein Konzept, das sich in der Geschichte von Eva in Genesis widerspiegelt. Adam hingegen symbolisiert unseren rationalen Geist und unsere Fähigkeit, zu erkennen, wie man mit Versuchungen umgeht. Er kann sich entweder dafür entscheiden, der Versuchung zu widerstehen oder ihr nachzugeben. Nachzugeben bedeutet, die verbotenen Früchte vom Baum in der Mitte des Gartens zu genießen. Doch geht dadurch das Paradies verloren, und wir sind konfrontiert mit den Sorgen und Schmerzen des weltlichen Daseins.
Im buddhistischen Paticcasamuppada bestimmt das Anhaften am Gefühl, ob wir dem Leiden erliegen oder die Freude eines befreiten Herzens erfahren. In ähnlicher Weise lehrt in den Yoga-Sutras die erste Strophe von 'Yoga-chitta-vritti-nirodha', wie wir uns von gewohnheitsmäßig wiederkehrenden und Leiden verursachenden Mustern befreien können.


Segen
In einem Land zu leben, das frei ist von Krieg, und die Freiheit haben, irgendeinem Glauben oder Religion ohne Einschüchterung zu folgen, ist ein grosser Segen.
Von liebevollen Eltern aufgezogen zu werden, die sich dem Wohl ihrer Kinder widmen, ist in der Tat ein Segen.
Begegnungen mit erleuchteten Meistern, die uns vom Leiden wegführen und den Weg ins Bedingungslose kennen, ist wahrlich ein Segen.
Freunde haben, die sich zum Heilvollen hingezogen fühlen und das Unheilvolle meiden, ist ein Segen.
Zeit und Raum haben, um über persönliche Herausforderungen und das Leben als Ganzes nachdenken zu können, ist ein Segen.




















Vipassana ist Meditation die zu Einsichten führt.
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Samatha ist Meditation die zur Geistesruhe führt.
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Jhana ist ein Zustand der geistigen Vertiefung.
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Nibbana steht für einen Friedenszustand.
Es kann erreicht werden, indem man sich von allen Formen geistiger Bindung vollständig löst.
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Ajahn Sumedho ist ein amerikanischer Bhikkhu und war der erste westliche Schüler von Tan Ajahn Chah.
Er gründete Theravada-Klöster in der westlichen Welt und hat weltweit zahlreiche Anhänger.
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Theravada ist die 'Schule der Älteren' eine buddhistische Schule, die wir hauptsächlich in südostasiatischen Ländern finden.
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Bhikkhu aus der Pali-Sprache bedeutet Bettel- oder bettelnder Mönch und geht zurück in die Zeit Buddhas.
Dies wird immer noch vor allem in der Theravada-Tradition in Asien und ebenso in westlichen Klöstern praktiziert.
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Swami Satyananda Saraswati war ein Schüler von Swami Sivananda Saraswati und war Gründer der Bihar School of Yoga.
Er hatte eine große Anhängerschaft von Schülern und gründete verschiedene Yoga-Ashrams auch in der westlichen Welt.
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Bihar School of Yoga befindet sich in Nordindien und wurde 1963 von Swami Satyananda Saraswati gegründet.
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Hatha-Yoga ist eine Schule des Yoga mit dem Ziel, die beiden Elemente 'ha' männlich und 'tha' weiblich auszugleichen und zu neutralisieren.
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Pingalanadi ist aus dem Sanskrit und bezieht sich auf die rechte Körperhälfte oder die linke Hemisphäre vom Gehirn.
Gemäss Swami Satyananda entspricht es dem Männchen, Yang, Sonne oder dem sympathischen Nervensystem.
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Idanadi ist aus dem Sanskrit und bezieht sich auf die linke Körperhälfte oder die rechte Hemisphäre vom Gehirn.
Gemäss Swami Satyananda entspricht dies dem Weiblichen, Yin, Mond oder parasympathischen Nervensystem.
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Kundalini ist die Lebenskraft (Shakti), wenn sie im Susuhmnanadi zirkuliert.
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Shakti ist die Lebenskraft (Shakti), wenn sie im Susuhmnanadi zirkuliert.
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Susuhmnanadi ist aus dem Sanskrit und bezieht sich auf den mittleren Kanal und befindet sich in der Region der Wirbelsäule und des Gehirns, ähnlich dem zentralen Nervensystem.
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Tantra ist gemäss Swami Satyanandaji ist eine sehr alte spirituelle Wissenschaft, die weiter zurückgeht als die ältesten Schriften.
Das Konzept des Hatha-Yoga mit Pingalanadi, Idanadi, Sushumnanadi, Shakti und Kundalini scheint sich aus dem Tantra entwickelt zu haben.
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Panca nivarani sind die fünf Hindernisse, die einen friedlichen Geist verhindern. Sie bestehen aus Sinnenlust, bösem Willen, Faulheit und Trägheit, Unruhe und Zweifeln.
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Thina-middha ist das vierte Hindernis von Faulheit und Trägheit.
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Paramita ist aus der Pali-Sprache und seine Bedeutung ist die Perfektion des Charakters: Großzügigkeit, Verzicht, Genügsamkeit, Einsicht, Energie, Geduld, Wahrhaftigkeit, Entschlossenheit, Wohlwollen.
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Amaravati ist ein buddhistisches Zentrum und Kloster in Hertfordshire im Norden Londons.
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Ajahn Sucitto ist ein englischer Bhikkhu.
Er ist Autor vieler Bücher und war Abt des Chithurst Buddhist Monastery in West Sussex, England, wo er jetzt im Ruhestand lebt.
Das Booklet 'Samadhi is Pure Enjoyment' kann von www.amaravati.org heruntergeladen werden.
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Attha-Sila Friedfertigkeit, Vertrauenswürdigkeit, Enthaltsamkeit, Wahrhaftigkeit - Rechte Rede, Geistesklarheit, Genügsamkeit, Sinnenzügelung, Mässigung.
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Anupada Sutta ist in den mittellangen Diskursen (Majjhima-Nikaya) im Pali-Kanon Sutta Nr.111.
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Ehrwürdiger Sariputta war einer der Hauptschüler Buddhas.
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Pratyahara ist im klassischen Asthanga-Yoga (Yoga Sutras von Patañjali) von acht das fünfte Glied.
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Swami Niranjanananda Saraswati wurde zum spirituellen Nachfolger von Swami Satyananda Saraswati und gründete Bihar Yoga Bharati als Zentrum für höhere Studien auf dem Gebiet des Yoga.
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Drishta kommt aus dem Sanskrit und bedeutet, sehen, erkennen oder beobachten.
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Yoga Sutras von Patanjali ist ein Text des hinduistischen Mystikers Patañjali.
Es ist auch als Asthanga Yoga oder Yoga der acht Glieder bekannt.
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Darshan in diesem Kontext hier bedeutet, wenn sich die Jüngerschaft mit dem Guru treffen.
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Vritti bezieht sich auf die immer wiederkehrenden Gedankenmuster, die im Geist auftauchen, oft als Whirlpool beschrieben.
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Swamiji mit dem Suffix -ji ist in Indien eine respektvolle Form, um eine Person anzusprechen.
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Paticcasamuppada ist aus der Pali-Sprache und bedeutet 'verknüpfte oder abhängige Grundlagen'.
Es beschreibt in einem Kreis von zwölf miteinander verbundenen Grundlagen die Ursache des Leidens und ebenso wie man sich vom Leiden befreien kann.
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Tan Ajahn Buddhadasa war ein sehr einflussreicher Bhikkhu aus Thailand, der 1993 im Alter von 87 Jahren verstarb.
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Asanas sind die körperlichen Stellungen, die im Hatha-Yoga geübt werden.
Jede Asana hat einen Sanskritnamen.
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Pranayama ist eine yogische Praxis, indem über die Atmung der Fluss von Prana im subtilen Körper manipuliert und kontrolliert wird.
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Prana ist aus dem Sanskrit und bedeutet Atem oder Lebenskraft.
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Chakra ist aus dem Sanskrit und bedeutet Rad- oder Energiezentren im Körper.
Im Kontext hier bezieht es sich auf die Energiezentren entlang der Wirbelsäule.
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Paramahansa Yogananda, *1893, †1952.
Er war sehr einflussreich im Vermitteln von Yoga im Westen und gründete die Self-Realisation Fellowship (SRF).
Yoganandaji wurde durch das Buch 'Autobiographie eines Yogi' sehr bekannt.
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The Bhagavad Gita ist die bekannteste und einflussreichste der Hindu-Schriften.
Bezüglich Entstehungsdaten variieren die Ansichten und datieren es zwischen dem 5. Jahrhundert v. Chr. bis zum 2. Jahrhundert v. Chr.
Die Bhagavad Gita sowie das epische Mahabharata, zu dem sie gehört, wird dem Weisen Vyasa zugeschrieben.
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'The Second Coming of Christ' stellt Paramahansa Yogananda's einzigartige Perspektive über die Bedeutung der Lehren Jesu dar und nimmt den Leser mit auf eine offenbarende Reise durch die vier Evangelien.
"Was notwendig ist, ist, dass die kosmische Weisheit und die göttliche Wahrnehmung Jesu durch die eigene Erfahrung und das Verständnis des unendlichen Christusbewusstseins, das in Jesus verkörpert war, wieder sprechen. Das wird sein wahres Kommen sein".
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Kriya-yoga ist aus dem Sanskrit und bedeutet Aktion, Tat oder Anstrengung.
Bezüglich Kriya-Yoga gibt es verschiedene Interpretationen und laut Swami Satyananda Saraswati liegt sein Anfang und seine Entwicklung in den Tiefen und im Dunst der Vergangenheit verborgen.
Laut Paramahansa Yogananda wurde es vom großen Yogi Babaji wieder eingeführt und erreichte durch verschiedene Lehrer die Gegenwart und wurde schliesslich von seinem Guru Sri Yukteswar Giri an ihn gelehrt.
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Tan Ajahn Chah war ein berühmter Meditationslehrer aus dem Isaan, Thailand.
Er hatte eine große Gefolgschaft und gründete viele Klöster.
Tan Ajahn Chah war der wertgeschätzte Lehrer von Ajahn Sumedho und zahlreichen westlichen Schülern und erlangte weltweite Anerkennung für seine Lehren.
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Nadabrahma ist bekannt als der Klang Gottes, was im Wesentlichen bedeutet, dass das ganze Universum aus der Klangenergie geschaffen wurde.
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Aum ist ein Symbol für Nadabrahma.
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Samkhya ist eines der sechs orthodoxen Systeme (Darshan) der indischen Philosophie.
Es ist mit Yoga verbunden in Bezug auf den philosophischen Aspekt.
Samkhya nimmt einen konsequenten Dualismus der Materie (Prakriti) und des ewigen Geistes (Purusha) an. Die beiden sind ursprünglich getrennt, aber im Laufe der Evolution identifiziert sich Purusha fälschlicherweise mit Aspekten von Prakriti.
Nach Samkhya besteht das richtige Wissen aus der Fähigkeit von Purusha, sich von Prakriti zu unterscheiden.
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Prakriti wird in der Samkhya-Philosophie als der weibliche Aspekt und die Manifestation der Materie beschrieben.
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Purusha wird in der Samkhya-Philosophie als männlicher und nicht-manifester ewiger Geist beschrieben.
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'A Systematic Course in the Ancient Tantric Techniques of Yoga and Kriya' ist ein Buch, welches einen kompletten Kurs von 36 strukturierten Lektionen über alle Praktiken des integralen Yoga enthält.
Es wurde aus Lehren von Swami Satyananda zusammengestellt.
ISBN 81-85787-08-5.
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Ajahn Paññāvado war ein englischer Bhikkhu, der 41 Jahre lang mit Tan Ajahn Maha Bua im Wat Pa Baan Taad, Thailand, lebte.
Ajahn Paññāvaddho wurde von vielen Menschen hochgeschätzt.
2004 starb er im Alter von 78 Jahren.
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Kilesa bedeutet geistige Befleckung oder Blockade.
In Bezug auf den Artikel hier sind Kilesas Blockaden in den Chakren und müssen gelockert und gereinigt werden, damit die Kundalini in Sushumna frei fließen kann.
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Kruba-Ajahn stammt eventuell vom indischen Begriff Guru, und Ajahn bedeutet Lehrer.
In Thailand ähnelt ein Kruba-Ajahn einem Guru in Indien.
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Brahmacharya ist ein Konzept innerhalb der indischen Religion und bedeutet 'Verhalten im Einklang mit Brahman' oder 'auf dem Weg von Brahman'.
Im Allgemeinen bezieht es sich auf einen Lebensstil, der durch sexuelle Abstinenz gekennzeichnet ist.
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Tan Ajahn Mun Bhuridatta war ein sehr einflussreicher und vielbeachteter Bhikkhu in Thailand.
Er lebte zwischen 1870 und 1949 vor allem im Isaan, Thailand.
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Asava bedeutet 'nach Aussen fliessen' und sind Aktionen, welche zu Kilesas oder Blockaden in den Chakren führen.
Mit Achtsamkeit und Weisheit können wir solche Handlungen verhindern, und dies wird zu einem friedlichen Geist und Herz führen.
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Lingam ist ein zylindrisch förmiges Symbol für Gott Shiva.
Sie bestehen in der Regel aus Stein und werden vertikal platziert, mit einem abgerundeten Oberteil.
Ihre Form kann man als phallisch bezeichnen, und das ist beabsichtigt.
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Yoni mit der wörtlichen Bedeutung von 'weiblichen Genitalien'.
Aber es umfasst auch andere Bedeutungen wie 'Gebärmutter, Herkunft und Quelle'.
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Yoga-Nidra bedeutet verschiedentlich 'yogischer Schlaf', 'psychischer Schlaf' oder 'bewusst schlafen' und ist eine Entspannungsübung, um das Bewusstsein mit dem Unterbewusstsein zu verbinden.
Der Name 'Yoga-Nidra' leitet sich von zwei Sanskrit-Wörtern ab: 'Yoga', was Union bedeutet, und 'Nidra', was Schlaf bedeutet.
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'An einen Ort gesammelt' oder in Pali 'ekaggata' bedeutet, wenn der Geist sehr gesammelt wird, aber nicht mit dem Objekt der Aufmerksamkeit verschmelzt und so in der Lage ist, den sich verändernden Erlebnisfluss zu beobachten und sich zunehmend in sich selber sammelt.
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Ajahn Amaro ist ein englischer Bhikkhu.
Er wurde 1979 in Thailand ordiniert, mit Tan Ajahn Chah als seinem Präzeptor und folgte 2010 Luang Por Sumedho als Abt im Kloster Amaravati, UK.
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'Vimuttidhamma' (From Chakra to Dhammachakra) ist ein Buch von Phra Ajahn Nawee Piyadassi.
ISBN-13 : 978-6160303724.
Es kann als PDF heruntergeladen werden: https://www.vimuttidhamma.net/vimuttidhamma-book/.
Eine überarbeitete Version ist im Folgen.
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Phra Ajahn Nawee Piyadassi ist 63 Jahre (2023).
Er wurde 1982 in Chiang Mai zum Bhikkhu ordiniert und ist jetzt der Abt des Tam Doi Tone Cave Kloster, wo er monatlich Meditationskurse organisiert.
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Anapanasati bedeutet Achtsamkeit (sati) auf die Einatmung (ana) und auf die Ausatmung (pana).
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Ānāpānasati Sutta ist in den mittellangen Diskursen (Majjhima-Nikāya) im Pali-Kanon Sutta Nr.118.
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Arahant ein 'Würdiger', hat die höchste der vier im frühen Buddhismus anerkannten Ebenen des Erwachens erreicht und ist dadurch frei von geistigen Trübungen geworden und über jede Form der Wiedergeburt hinausgegangen.
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Ajna bedeutet Wahrnehmung oder Befehl auf Sanskrit und ist der Name für das Chakra in der Mitte des Kopfes in der Höhe zwischen den Augenbrauen.
Es ist das Chakra der Intuition, Einsicht, Selbstverwirklichung, Inspiration und Phantasie.
Wenn es stimuliert wird, arbeiten beide Hemisphären des Gehirns zusammen und helfen uns, dualistisches Denken zu überwinden.
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Manipura ist der Sanskrit-Name für das Chakra an der Wirbelsäule im Bereich des Solarplexus, oberhalb des Nabels.
Der Name Manipura kommt vom Sanskrit 'mani' was Juwel bedeutet, und 'pura' oder 'puri' was Stadt bedeutet.
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Zirbeldrüse (auch bekannt als Konarium oder Epiphysis cerebri) ist eine kleine endokrine Drüse im Gehirn der meisten Lebewesen mit Wirbelsäule.
In der Dunkelheit produziert die Zirbeldrüse Melatonin.
Im Yoga wird es als 'pindu' bezeichnet.
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