mmKurt Schneider
mm*1952
mmÜber einen Zeitraum von zehn Jahren lebte ich unter der Anleitung von Ajahn (Luang Por) Sumedho in der thailändischen Waldkloster-Tradition des Theravada Buddhismus www.forestsangha.org, und zwar in England, Neuseeland und Thailand. Davon verbrachte ich acht Jahre als Bhikkhu.
mmNachdem ich das weltliche Leben wieder aufnahm, machte ich eine Yogalehrer-Ausbildung nach den Richtlinien der Schweizerischen Yogagesellschaft www.yoga.ch.
Anschliessend, für ein weiteres Yogastudium welches meinen Yogaunterricht wesentlich prägte, verbrachte ich ein Jahr im Ashram
und an der Universität der Bihar School of Yoga www.biharyoga.net in Nordindien.
mmAls ich anfing, mich mit buddhistischer Meditation auseinanderzusetzen, entdeckte ich drei wesentliche Bereiche. Zunächst: das, was wir durch unsere Sinne wahrnehmen, zweitens: wie diese Wahrnehmungen unsere innere Welt beeinflussen und drittens: dass es die Achtsamkeit ist, die es uns erlaubt, auf die beiden ersten Bereiche Einfluss zu nehmen. Gleichzeitig bemerkte ich durch das Praktizieren von Hatha-Yoga-Übungen, wie diese eine sehr anregende und positive Wirkung auf die Psyche ausüben. Allerdings schienen diese beiden Praktiken zunächst recht unterschiedlich zu sein.
mmDoch durch meine Begegnung mit Satyananda-Yoga fand ich Hinweise darauf, dass auch im traditionellen Hatha-Yoga eine Unterteilung in drei Bereiche stattfindet. Diese sind erstens: Ha, Sonne, männlich, Pingala oder Yang; zweitens: Tha, Mond, weiblich, Ida oder Yin; und drittens: Hatha, menschlich, Bewusstwerdung, Sushumna oder TAO. Auch in den peripheren und zentralen Nervensystemen lassen sich diese drei Bereiche wiederfinden.
mmIch begann zu begreifen, dass trotz der unterschiedlichen Darstellungen in der buddhistischen Meditation und im Yoga letztlich ähnliche Konzepte gemeint sind. Mir wurde klar, dass die körperlichen Übungen des Hatha-Yoga, wenn sie korrekt ausgeführt werden, eine bedeutende Unterstützung für die Selbstreflexion in der Meditation bieten können. So entwickelte sich die Methode, nach der ich heute Yoga unterrichte.
mmEin zentraler Aspekt dabei ist die Wahrnehmung durch Achtsamkeit auf den Körper, die Emotionen sowie die Gedanken und Stimmungen. Dies ist von großer Bedeutung, denn wir können nur das wirklich verstehen, was wir bewusst erfahren. Wenn wir beispielsweise unter negativen Gefühlen, Stimmungen oder unglücklichen Gedanken leiden, kann ein ruhiges und abwägendes Beobachten helfen, um das Irrationale dieser Gefühle und Gedanken besser einzuordnen. Dies geschieht durch das Verbinden des Bewussten mit dem, was in uns im Unterbewussten geschieht. Yoga bedeutet verbinden.
yoga lehrer